ABA.THAR Ergotherapie • Barbarossastraße 6 • 09112 Chemnitz • Tel. 0371/35597322 • Fax: 0371/35597322
Legasthenie
Legasthenie (LRS=Lese-Rechtschreib-Störung) ist eine Störung im Erwerb der Schriftsprache. Dabei haben betroffene
Kinder, aber auch Erwachsene, Schwierigkeiten mit der Umsetzung der gesprochenen Sprache in Schrift und umgekehrt.
Ursachen dafür können genetischen Ursprungs, Probleme in der visuellen (sehen) und auditiven (hören)
Wahrnehmungsverarbeitung oder auch in der Verarbeitung der Sprache sein.
Bei einer frühzeitigen Erkennung können Schwierigkeiten meist kompensiert werden.
Legasthenie kann isoliert oder als kombinierte Störung schulischer Leistungen auftreten. Am Anfang des Schriftspracherwerbs
können beim Aufsagen des Alphabets oder beim Benennen von Buchstaben Probleme auftreten.
Später zeigen sich fortschreitende Leseprobleme, wie:
• geringe Lesegeschwindigkeit
• Startschwierigkeiten beim lauten Vorlesen, Verlieren der Textzeile
• Verdrehen, Auslassen oder Hinzufügen von Wörtern
• Buchstaben, Silben und Wörter werden ersetzt
• Vertauschen von Buchstaben oder Wörtern
• Probleme bei Doppellauten
Beim Leseverständnis können Probleme auftreten, so dass betroffene Kinder Gelesenes kaum wiedergeben können oder
Zusammenhänge erkennen.
Eltern oder das soziale Umfeld des Kindes beobachten meist schon früher Auffälligkeiten:
• allgemeine Sprachschwäche oder unklare Aussprache
• geringer Wortschatz
• Entwicklungsverzögerungen
• Rechts- Links- Unsicherheit oder umgeschulte Linkshändigkeit
Alle genannten Probleme sind beim Schriftspracherwerb anfänglich normal. Nur wenn betroffene Kinder wesentlich häufiger
Fehler machen und die Schwierigkeiten über längere Zeit stabil bleiben, kann dies auf eine legasthenische Störung hinweisen.
Auffällig für Legastheniker ist dabei, dass Fehler nie in der gleichen Art und Weise wiederholt werden, sondern sie treten immer
wieder unterschiedlich auf. Wörter werden also stets anders falsch geschrieben.
Aus therapeutischer Sicht werden folgende Fehlerarten unterschieden:
• Regelfehler (z.B. Groß-/ Kleinschreibung)
• Phonemfehler (z.B. keine lautgetreue Schreibung, Auslassungen, Verdrehungen, Hinzufügen)
• Merkfehler
Betroffenen Kindern sollte Verständnis und Geduld entgegengebracht werden. Aber sie benötigen auch gezielte Hilfe in der
Schule und gleichzeitig therapeutische Begleitung, d.h. eine Zusammenarbeit zwischen Eltern, Lehrern und Therapeuten ist
unerlässlich.